05.06.2009
Wie schlimm war RTL? Heute "Heuchler auf Probe"
Die Ankündigung einer neuen banalen Doku-Soap bei RTL "Erwachsen auf Probe" werden die meisten
vor ein paar Wochen nur flüchtig wahrgenommen haben. Doch bei einigen erhob sich ein Murren, das langsam zum Sturm anschwoll. Diese verstehen, wenn von "Eltern" die Rede ist, stets nur "Mütter". Und schwups, bei "Mütter auf Probe", da mussten ja alle Alarmglocken klingeln. Das war ein Anschlag auf die Herzschlagader der neuen deutschen Mutterseligkeit.
Volltreffer im Bionade-Biotop. Und dann auch noch bei den kommerziellen. Da ist der deutschen Mutter (ökobewußt und 40plus) schnell klar: Kommerziell = irgendwie niederträchtig. Hier sollte die "absolute Unersetzlichkeit der deutschen Mutter" für schnöden Mammon im Unterschichten-TV verschachert werden!
Jedoch: "Mutter auf Probe". Nein, das geht gar nicht. Das ist schlimmer als "Autobahn". Also fing der Mutterbusen an zu wallen und brachte zahlreiche Mutterverbände in Bewegung und zum seilschafts- äh... netzwerkenden Protest. Krippengegnerinnen und Regenbogen-Propagandistinnen riefen geeint im Mutterkreuz-Zug: "Verbieten!" und "Assozial" und "in den Knast!". Hebammen-Kombinate schluchzten entsetzt. Auch der Münchner Think-Tank der Kinderschutzpolizei, äh des Jugendamts war flugs mit seinem Verdikt zur Stelle: Wenn solche Eltern eine kurze Trennung fahrlässig in Kauf nehmen, dann sollte das Jugendamt die Kinder doch besser für immer in seine Heime wegpacken. Nun konnte sich auch die "härteste Mutter der Nation" (jawohl, die mit dem Stopp-Schild) nicht mehr halten. Kampfesmutig hob sie den Kindeswohl-Finger und forderte im Angesicht ihrer Wählerinnen, dass auf jedes Fernsehgerät mit dem man RTL anzeigen könne, endlich und sofort ein Stopp-Schild müsse. Alles andere sei geschmacklos. Oder so ähnlich.
Und nun? Mhm, irgendwie langweilig. Depperte allerwelts-Teenies. Nur ein totes Baby - und dann auch noch aus Plastik. Da ist das echte Mütterleben in Deutschland doch ganz anders - viel realistischer. Da sind viel mehr Babies wirklich tot. So ein Mutterland kriegt RTL nie hin. Stopp-Schild drüber. Gut, dass wir wegsehen.
Irgendwie war der Mutterkreuz-Zug spannender als die Doku-Soap. Also mich haben diese kämpfenden Mütter schon beindruckt. Aber es bleiben auch Fragen offen: Müßte das Jugendamt nicht sofort jeden "Umgang" verbieten - denn angesichts der langen Trennungszeiten zwischen den Umgangstagen, könnte ja eine massive Kindeswohlgefährdung und Traumatisierung eintreten? Und da werden diese Kinder von der wichtigen Bezugsperson Vater getrennt und nicht mal von Psychologen und Kameras begleitet? Oder hat dieses DJI-Lüders schon mal protestiert, wenn asylsuchende Väter abgeschoben werden und so oft final von den Kindern getrennt werden? Oder sind Bindungsstörungen bei Vätern und Ausländern nicht so schlimm, wie bei deutschen Müttern? Aber das wird ja nicht im Fernsehn gezeigt.
Bestimmt liegt das alles an den "kämpfenden Müttern". Ich werde mich mal bei meinem lokalen Mütter-Verleih erkundigen.
Eine Posse aus der Rubrik: Habs zwar nicht gesehen, will aber trotzdem eine Meinung dazu haben.
vor ein paar Wochen nur flüchtig wahrgenommen haben. Doch bei einigen erhob sich ein Murren, das langsam zum Sturm anschwoll. Diese verstehen, wenn von "Eltern" die Rede ist, stets nur "Mütter". Und schwups, bei "Mütter auf Probe", da mussten ja alle Alarmglocken klingeln. Das war ein Anschlag auf die Herzschlagader der neuen deutschen Mutterseligkeit.
Volltreffer im Bionade-Biotop. Und dann auch noch bei den kommerziellen. Da ist der deutschen Mutter (ökobewußt und 40plus) schnell klar: Kommerziell = irgendwie niederträchtig. Hier sollte die "absolute Unersetzlichkeit der deutschen Mutter" für schnöden Mammon im Unterschichten-TV verschachert werden!
Jedoch: "Mutter auf Probe". Nein, das geht gar nicht. Das ist schlimmer als "Autobahn". Also fing der Mutterbusen an zu wallen und brachte zahlreiche Mutterverbände in Bewegung und zum seilschafts- äh... netzwerkenden Protest. Krippengegnerinnen und Regenbogen-Propagandistinnen riefen geeint im Mutterkreuz-Zug: "Verbieten!" und "Assozial" und "in den Knast!". Hebammen-Kombinate schluchzten entsetzt. Auch der Münchner Think-Tank der Kinderschutzpolizei, äh des Jugendamts war flugs mit seinem Verdikt zur Stelle: Wenn solche Eltern eine kurze Trennung fahrlässig in Kauf nehmen, dann sollte das Jugendamt die Kinder doch besser für immer in seine Heime wegpacken. Nun konnte sich auch die "härteste Mutter der Nation" (jawohl, die mit dem Stopp-Schild) nicht mehr halten. Kampfesmutig hob sie den Kindeswohl-Finger und forderte im Angesicht ihrer Wählerinnen, dass auf jedes Fernsehgerät mit dem man RTL anzeigen könne, endlich und sofort ein Stopp-Schild müsse. Alles andere sei geschmacklos. Oder so ähnlich.
Und nun? Mhm, irgendwie langweilig. Depperte allerwelts-Teenies. Nur ein totes Baby - und dann auch noch aus Plastik. Da ist das echte Mütterleben in Deutschland doch ganz anders - viel realistischer. Da sind viel mehr Babies wirklich tot. So ein Mutterland kriegt RTL nie hin. Stopp-Schild drüber. Gut, dass wir wegsehen.
Irgendwie war der Mutterkreuz-Zug spannender als die Doku-Soap. Also mich haben diese kämpfenden Mütter schon beindruckt. Aber es bleiben auch Fragen offen: Müßte das Jugendamt nicht sofort jeden "Umgang" verbieten - denn angesichts der langen Trennungszeiten zwischen den Umgangstagen, könnte ja eine massive Kindeswohlgefährdung und Traumatisierung eintreten? Und da werden diese Kinder von der wichtigen Bezugsperson Vater getrennt und nicht mal von Psychologen und Kameras begleitet? Oder hat dieses DJI-Lüders schon mal protestiert, wenn asylsuchende Väter abgeschoben werden und so oft final von den Kindern getrennt werden? Oder sind Bindungsstörungen bei Vätern und Ausländern nicht so schlimm, wie bei deutschen Müttern? Aber das wird ja nicht im Fernsehn gezeigt.
Bestimmt liegt das alles an den "kämpfenden Müttern". Ich werde mich mal bei meinem lokalen Mütter-Verleih erkundigen.
Eine Posse aus der Rubrik: Habs zwar nicht gesehen, will aber trotzdem eine Meinung dazu haben.